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Bei MySQL handelt es sich um ein Datenbanksystem, das sowohl mit einer GPL-Lizenz als auch einer proprietären Lizenz nutzbar ist. Die erste Version wurde vom namensgebenden Unternehmen MySQL AB aus Schweden entwickelt und im Jahr 1994 veröffentlicht. Im Februar gingen die Rechte an dem Datenbanksystem an Sun Microsystems, von wo aus sie durch die Übernahme des Unternehmens im Jahr 2010 zu Oracle wanderten. Das Datenbanksystem arbeitet nach dem Open-Source-Prinzip, was bedeutet, dass der Quellcode komplett einsehbar ist und vom Nutzer individuell verändert werden kann.
Die individuelle Anpassbarkeit des Datenbanksystems ist ein Grund für die enorme Beliebtheit von MySQL, bei dem bereits im Jahr 2013 rund fünfzig Millionen Nutzer weltweit registriert wurden. Unter den Anwendern befinden sich große Netzwerke wie beispielsweise Facebook, Google+, Twitter, Flickr und YouTube. Setzten professionelle Webdesigner Website mit Content Management Systemen wie Joomla oder WordPress auf, kommt das Datenbanksystem MySQL zur Speicherung der eigentlichen Inhalte sowie der Daten der Nutzer zum Einsatz. Die dabei üblichste Kombination besteht aus den Datenbank, einem Apache-Server sowie die Scriptsprache PHP. Einer der größten Vorteile von MySQL ist die Kompatibilität mit verschiedenen Betriebssystemen. Das Datenbanksystem kann auf einem Windows-Server ebenso zum Laufen gebracht werden wie auch einem Server, der mit Linux, Unix, Mac OS X oder OS 2 betrieben wird. Im Jahr 2008 wurden von MySQL sogar eine Variante für das Betriebssystem Symbian veröffentlicht.
Das Datenbanksystem MySQL wird auf einem separaten Server oder zumindest in einem separaten Bereich eines Servers gespeichert. Die Content Management Systeme einer Website werden zu den Clients, die nach einer Abfrage bei der Datenbank die anzuzeigenden Inhalte übermittelt bekommen. Das Datenbanksystem MySQL ist in der Lage, mehrere voneinander unabhängige Datenbanken zu verwalten. Innerhalb einer Datenbank ist die individuelle Einrichtung unterschiedlicher Tabellen möglich. So können beispielsweise Nutzerdaten getrennt von den Inhalten einer Website verwaltet werden. Dabei kann der Admin unterschiedliche Typen von Tabellen einrichten, in denen die Daten als ganze Zahlen oder Zeichenketten gespeichert werden können. Wie lang die Zeichenketten sein dürfen, wird nicht von MySQL festgelegt, sondern wird ausschließlich von den Fähigkeiten des Betriebssystems bestimmt.
Dass das Datenbanksystem MySQL heute vor allem bei der Bereitstellung von Websites genutzt wird, liegt nicht zuletzt daran, dass es eine hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit bei Anfragen zu bieten hat. Bewirkt wird das durch den Query-Cache. Dabei handelt es sich um einen Zwischenspeicher, in dem die bereits erfolgten Antworten auf Abfragen abgelegt werden. Haben sich die Inhalte der Datenbankeinträge bis zum Eintreffen einer identischen Anfrage nicht geändert, antwortet der Query-Cache, ohne dabei direkt auf die Datenbank zugreifen zu müssen. Gibt es Änderungen oder eine Anfrage wurde in einer bestimmten Art noch nicht erfasst, führt MySQL als zweiten Schritt das Parsing durch. Das beginnt mit einer Prüfung und anschließenden Zerlegung der bei der Anfrage verwendeten Syntax. Der Parser von MySQL prüft danach, ob im Query-Cache Teilinformationen vorhanden sind. Nach der Auswertung dieser Informationen und einer Optimierung erfolgt die eigentliche Abfrage der Inhalte aus der Datenbank. Die Optimierung der Abfragen hat das Ziel, die Menge der abzurufenden Daten möglichst gering zu halten. Für den Experten für Suchmaschinenoptimierung ist dieses Modul des Datenbanksystems MySQL allein schon deshalb wichtig, weil durch die Optimierung der Abfragen auch bei einem hohen Traffic die Ladezeiten einer Website kurz gehalten werden können.
Als Engines werden bei MySQL Speichersubsysteme bezeichnet, mit denen die Funktionalität des Datenbanksystems erweitert werden kann. Die Engines sind beispielsweise für die Verwaltung von Integritäten, Indizes und Transaktionen verantwortlich und werden jeweils für ein bestimmtes Einsatz-Szenario und eine zu erreichende Performance angepasst. Oracle bietet aktuell (Stand März 2015) folgende offizielle Engines als Erweiterung für MySQL an:
• MyISAM
• InnoDB
• Merge
• Memory
• Example
• BDB
• Federated
• Archive
• CSV
• NDB
Die Engines weisen einen hohen Grad der Spezialisierung auf. MyIsam kann beispielsweise eine Vielzahl von Lesezugriffen zeitgleich verarbeiten, während InnoDB bei den Lese- und Schreibzugriffen ein hohes Maß an Transaktionssicherheit bietet. Die Berkeley DataBase, oder kurz BDB ergänzt die Transaktionssicherheit noch um eine besondere Prävention gegen Datenverluste. Archive ist eine Erweiterung, die auf die effiziente Speicherverwaltung bei großen Datenmengen abzielt. Hier sollten Programmierer und Webdesigner wissen, dass es zu einer Verlängerung der Ladezeiten einer Website kommen kann, da bei Archive die Performance in den Hintergrund rückt.
Seit Oracle für die weitere Entwicklung von MySQL zuständig ist, gerät das Datenbanksystem immer öfter in die Kritik. Das Problem besteht darin, dass die kostenfreie Version von MySQL funktional ständig weiter eingeschränkt wird. Viele große Plattformen und Unternehmen setzen deshalb mittlerweile auf andere Datenbanksysteme. Dazu gehören beispielsweise MongoDB, MariaDB und PostgreSQL. Auch Wikipedia hat sich im Jahr 2013 vom Datenbanksystem MySQL abgewendet. Hier wird inzwischen das Konkurrenzsystem MariaDB eingesetzt. Neben der Funktionseinschränkung ist für die Abkehr von MySQL auch die sich verstärkende Wandlung von einem Open-Source-Projekt zu einem geschlossenen Projekt verantwortlich. Belege dafür sind das mittlerweile nicht mehr verfügbare Online-Backup, die unzureichenden Praxistests der neuen Quellcodes für MySQL sowie nicht mehr öffentlich zugängliche Datenbank der in dem Datenbanksystem gefundenen Bugs.
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