Suchmaschinenoptimierung – Welche Rolle spielt die Domain?
Der Bedarf an verfügbaren Domains ist in den letzten beiden Jahrzehnten kontinuierlich immer weiter angestiegen. Dieser Tatsache hat die ICANN Rechnung getragen und beginnend mit dem Jahr 2013 eine ganze Flut neuer Top-Level-Domains zur Nutzung durch die Registrare freigegeben. Allein durch die Tatsache, dass nunmehr auch Städtenamen, Unternehmsnamen und Marken als Domain-Endung verwendet werden können, sind mehrere Hundert zusätzliche Domainbereiche entstanden. Das wiederum eröffnet den Experten für Suchmaschinenoptimierung völlig neue Möglichkeiten.
Welche Domain-Endungen mit Regionalkennungen sind besonders beliebt?
Die Domains mit den Länderkennungen haben durch die Änderungen an Bedeutung verloren. Bis zum Jahresbeginn 2015 waren bereits knapp 16 Millionen Domains mit der Endung .de vergeben. Die Anzahl der Neuregistrierungen nimmt dramatisch ab. Noch im Jahr 2012 wurden rund 700.000 neue Websites mit der deutschen Länderkennung etabliert. Bis zum Jahr 2014 hat sich deren Zahl mehr als halbiert. Anders sieht die Entwicklung bei der .eu-Kennung aus. Dort ist seit der Einführung eine kontinuierliche Zunahme zu beobachten. Für das Jahr 2015 wird erwartet, dass deren Anzahl auf rund 3,9 Millionen anwachsen wird. Hier gab es von 2013 bis zum Jahresbeginn 2014 einen massiven Einbruch bei den Neuregistrierungen. Danach stieg die Zahl wieder. Für 2015 erwarten die Experten allerdings erneut eine rückläufige Anzahl von Neuregistrierungen bei den .eu-Domains.
Die Spitzenreiter bei den neu eingeführten Top-Level-Domains
Besonders beliebt bei den Neuregistrierungen sind die Domainbezeichnungen mit der Endung .xyz. Dort kommen aktuellen Statistiken zufolge pro Tag mehr als 600 Registrierungen hinzu. Ebenfalls eine hohe Nachfrage verzeichnet der Domainbereich .link, wo pro Tag mehr als 400 neue Adressen bei den Registraren beantragt werden. Auch an den Zuwächsen der Top-Level-Domains .club und.rock zeigt sich, dass sich vor allem kurze Domain-Endungen bei den Fachleuten für Suchmaschinenoptimierung großer Beliebtheit erfreuen. Bei komplizierten Domain-Endungen wie beispielsweise .xn—ses554g ist die Nachfrage rückläufig. Dort wurden bisher (Stand Februar 2015) rund 350.000 Adressen belegt, aber die Anzahl der Löschungen ist inzwischen höher als die Zahl der Neuregistrierungen.
Welche Trends zeichnen sich für die Suchmaschinenoptimierung ab?
Dass bei der Suchmaschinenoptimierung der Nutzerkomfort nicht außen vor bleibt, zeigt ebenfalls ein Blick auf die Statistiken der Domainregistrierungen. Von den bisher mit der Endung .xyz registrierten Domains findet sich gerade einmal bei reichlich fünf Prozent ein Bindestrich in der Bezeichnung. Im Domain-Bereich .xn-ses554g gab es bis Februar 2015 überhaupt keine Adressen, bei denen ein Bindestrich enthalten war. Bei den Top-Level-Domains mit der Endung .berlin enthielten zum gleichen Zeitpunkt von den insgesamt rund 155.000 registrierten Domains rund 25.000 Adressen einen Bindestrich. Bei der Endung .club lag das Verhältnis bei 166.000 zu 9.000. Das zeigt sehr deutlich, dass für eine gute Usability Domains ohne Bindestrich bevorzugt werden.
Warum ist die kluge Auswahl der Domainbezeichnung so wichtig?
Welche Vorteile eine passend gewählte Domainbezeichnung mit sich bringt, zeigt sich am Beispiel der Exact Match Domains. Hier gibt die Bezeichnung selbst bereits Auskunft über die Inhalte. Zeigen die Ergebnislisten von Google bei einer Suche nach Tabakwaren in Berlin beispielsweise eine Seite an, die unter der Adresse tabakwaren.berlin erreichbar ist, dann weiß der Internetuser sofort, dass ihn dort auch Tabakwarenangebote in Berlin erwarten. Dieses Ergebnis wird er deshalb mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit anklicken als eine Seite, die vergleichsweise mit der Adresse tw-seidel.de erreichbar ist. Schließlich kann er nicht wissen, dass das Kürzel „tw“ für Tabakwaren steht und das Geschäft von Familie Seidel in Berlin ansässig ist. Eine aussagekräftige Domain bringt demnach bei der Suchmaschinenoptimierung entscheidende Pluspunkte bei der langfristig erzielbaren Klickrate. Sie kommen allerdings nur dann zum Tragen, wenn die Seite auch gut gerankt ist, weshalb ergänzende Maßnahmen bei der Off-Page-Optimierung und On-Page-Optimierung nicht vernachlässigt werden dürfen.