Mailwerbung: So landen die Mails auch wirklich beim Empfänger
Wer seinen Kunden regelmäßig Mailwerbung per Newsletter zukommen lassen möchte, sollte sich intensiv mit der Arbeitsweise der Spam-Filter beschäftigen. Anderenfalls riskiert der Werbetreibende, dass seine Adressaten die Newsletter erst gar nicht im Posteingang oder nicht einmal im Spam-Ordner zu sehen bekommen. Dabei ist wissenswert, dass die Spam-Filter auf der Zustellstrecke an mehreren Stellen verwendet werden. Einerseits nutzen die Provider solche Filter, um ihre Kunden vor einer Überflutung der digitalen Postfächer mit Massenmails zu schützen. Die providerseitigen Filter verhindern die Zustellung komplett. Anderseits enthalten die Mail-Client-Programme einen Spam-Filter, der ebenfalls eine ganze Reihe von Mails direkt in den Spam-Ordner umsortiert. Ob der Nutzer diese Mails zu sehen bekommt, hängt von den individuellen Einstellungen ab. Viele Mailprogramme erlauben die direkte Löschung von Mails, die als Spam eingestuft wurden.
Wie sollte Mailwerbung aufgebaut werden?
Viele Mailprogramme nutzen SpamAssassin zum Schutz vor unerwünschten Massenmails. Deshalb kommt seinen Regeln bei der Gestaltung der Mailwerbung eine große Bedeutung zu. Die Programmierer der Apache Software Foundation machen es den Werbetreibenden einfach, indem sie selbst Hinweise geben, welche Elemente in den zu Werbezwecken oder zum Zweck der Erhöhung des Traffics auf beworbenen Websites vermieden werden müssen.
Punkt 1: Verwenden Sie keine 0-8-15-Mailadressen als Absender!
Zum Versenden der Werbemails sind allgemeine Mailkennungen wie web.de, online.de und gmail.de sowie die allgemeinen Kennungen der Anbieter kostenloser Mailkonten ungeeignet. Stattdessen sollten Sie Mailadressen verwenden, die mit einer eigenen Domain verknüpft sind. Sie sollten im Header außerdem korrekt angegeben werden. Werden die tatsächlichen Absender im Header mit einer anderen Adresse überschrieben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Mail als Spam eingestuft wird.
Punkt 2: Kopieren Sie keine Inhalte aus Textverarbeitungsprogrammen!
Wird die Mailwerbung im HTML-Format verschickt, sollten die Inhalte direkt im Mailprogramm oder im Editor erstellt werden. Beim Vorschreiben beispielsweise im Office-Paket von Microsoft werden überflüssige Formatierungsangaben mit übertragen, durch welche das Datenvolumen unnötig vergrößert wird. Außerdem ist es wichtig, nur validierte Formatierungsangaben zu nutzen. Wer sich nicht sicher ist, könnte seine Inhalte im Editor von WordPress erstellen und sie von dem dortigen „Text“-Modus in seine Mail übertragen, nachdem eine Prüfung über die „Vorschau“-Funktion erfolgt ist. Bei der Vorschau werden HTML-Angaben als Zeichen ausgegeben, wenn der verwendete Formatierungscode nicht korrekt ist.
Punkt 3: Vermeiden Sie bei Mailwerbung überflüssige Leer- und Mehrfachzeichen!
SpamAssassin checkt die Mailinhalte auch auf gesperrt geschriebene Begriffe sowie die Kennzeichnung einzelner Passagen mit mehreren identischen Satzzeichen. Daraus leitet sich ab, dass auf beide Elemente beim Abfassen der Werbemails verzichtet werden sollte. Auch die Angabe mehrerer aufeinanderfolgender Nullen sowie die Integration von Währungszeichen werden als Hinweis auf Spam gewertet. Deshalb macht es Sinn, statt „10.00 €“ die verbale Bezeichnung „zehn Euro“ zu verwenden. Die oft als „Denkpause“ genutzten drei Punkte können mit der HTML-Option „hellip“ vor dem Spam-Filter versteckt werden. Außerdem sollten nicht notwendige Leerzeilen vor dem Versand der Mailwerbung aus den Inhalten entfernt werden.
Punkt 4: Keine aus mehreren Großbuchstaben bestehenden Kürzel verwenden!
Mehrere aufeinanderfolgende Großbuchstaben sorgen ebenfalls für Abzugspunkte bei den meisten Spam-Filtern. Das erschwert die Verwendung von Firmenbezeichnungen, in denen solche Zeichenfolgen vorkommen, sowie die Nutzung gängiger Abkürzungen. Deshalb sollten die Firmenbezeichnungen bei der Mailwerbung vollständig ausgeschrieben werden. Alternativ bietet sich die Einbindung des Logos als Grafik an.
Punkt 5: Lange Betreffzeilen sind bei der Mailwerbung kontraproduktiv!
Eine weitere Gemeinsamkeit der Spam-Filter besteht darin, dass es Abzugspunkte hagelt, wenn die Betreffzeile zu lang ist. Praxistests zeigen hier, dass die optimale Länge des Betreffs maximal 50 Zeichen beinhalten sollte. Das zieht die Notwendigkeit einer Beschränkung auf den Hinweis nach sich, welcher für die Empfänger der Werbemails am wichtigsten ist. Auch hier sollten genau wie bei den eigentlichen Inhalten Abkürzungen mit mehreren Großbuchstaben, unnötige Leerzeichen und die Mehrfachverwendung identischer Satzzeichen vermieden werden.
Punkt 6: Vorsicht bei der Integration von Links in den Inhalten!
Eine direkte Verlinkung mit der Angabe „a href“ sollte in der Mailwerbung ausschließlich auf Websites erfolgen, bei denen die Sicherheit der Besucher durch ein gültiges SSL-Zertifikat gewährleistet ist. Das Setzen mehrfacher Links in einer Werbemail muss grundsätzlich vermieden werden. Wird die Angabe mehrerer Adressen von Websites im Einzelfall notwendig, empfiehlt sich die Angabe der URL ohne jegliche Präfixe in Form von musterdomain.de. Außerdem sollte immer nur auf Websites verlinkt werden, bei welchen alle Anforderungen zur Hinterlegung eines Impressums sowie der Angaben zum Datenschutz erfüllt werden.
Punkt 7: Keinen unsichtbaren Text in die Mails einbauen!
Die Spam-Filter lesen den in einer Mail enthaltenen Code aus und urteilen nicht nach den sichtbaren Elementen. Das heißt, sie können erkennen, ob der Absender unsichtbaren Text in seinen Inhalt eingebaut hat. Er wird als sehr deutlicher Hinweis auf Spam gewertet und mit Minuspunkten abgestraft. Das gilt auch für Inhalte, die in einer nicht oder nur schlecht lesbaren Textgröße oder Textfarbe integriert werden. Daraus resultiert die Notwendigkeit, für die Inhalte ausschließlich gut lesbare Textgrößen zu nutzen. Außerdem muss für einen guten Kontrast zwischen der Textfarbe und der Farbe des Hintergrunds gesorgt werden.
Punkt 8: In der Kürze liegt die Würze? – Nicht bei Werbemails!
Inzwischen haben sich die Programmierer der Spam-Filter darauf eingestellt, dass viele Spammer versuchen, die Wirksamkeit der Filter zu reduzieren, indem die Inhalte in eine Grafik gepackt werden. Die Urheber von SpamAssassin geben an, dass Mails mit großen Grafiken und/oder wenig Textinhalt ebenfalls Minuspunkte kassieren. Diese Notwendigkeit ergibt sich vor allem aus den sehr kurz gehaltenen Mails, die von den Hackern beim Pishing verwendet werden. Um eine Einstufung als Spam zu vermeiden, sollten sich die Werbetreibenden deshalb die Zeit nehmen, etwas umfangreichere Inhalte zu verfassen. Damit die wichtigsten Informationen vom Empfänger auch wirklich gelesen werden, gehören diese in die ersten Abschnitte.
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