Verschwindet die Suchmaschine Ecosia bald von Android-Geräten?
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Google will 2020 eine Versteigerung der Plätze für die bei Android-Geräten auswählbaren Standardbrowser veranstalten. Die Betreiber der Suchmaschine Ecosia haben bereits angekündigt, dass sie nicht an der Auktion teilnehmen. Die Berliner halten die Bereitstellung der Auswahlmöglichkeiten bei Android über eine Versteigerung der drei zu belegenden Plätze für unethisch. Das heißt, für Android-Nutzer in Europa wird es im Laufe des kommenden Jahres deutlich aufwändiger als bisher, die umweltfreundliche Suchmaschine weiterhin zu verwenden.
Wie lässt sich die Suchmaschine Ecosia weiterhin nutzen?
Die Verweigerung der Teilnahme an der Auktion bedeutet nicht, dass eine Nutzung der als umweltfreundlichen Suchmaschine Ecosia auf Endgeräten mit Android gänzlich unmöglich wird. Wer sich von seiner gewohnten Suchmaschine nicht trennen will, muss etwas zusätzlichen Aufwand betreiben. Die beste Lösung ist die Installation eines alternativen Browsers. Die meisten Smartphone- und Tablet-Besitzer dürften dabei auf Firefox Quantum aus dem Hause Mozilla zurückgreifen. Über die Browsereinstellungen können sie festgelegen, welche Startseite der Browser nach der Aktivierung anzeigen soll.
Welche Auswirkungen hat die Google-Auktion auf die SEO?
Größere Konsequenzen müssen Websitebetreiber und SEO-Verantwortliche selbst bei einer kompletten Sperre von Ecosia für Android-Geräte nicht befürchten. Die Suchmaschine nimmt eine sehr untergeordnete Bedeutung ein. Nach den neuesten Statistiken vom Sommer 2019 sichert sich Google weltweit nach den Page Views von Desktop-Rechnern einen Marktanteil von knapp 89 Prozent. Der stärkste Konkurrent ist Bing aus dem Hause Microsoft. Bing bringt es auf einen globalen Marktanteil von knapp 5 Prozent. Im Bereich der mobilen Endgeräte ist der Marktanteil von Google mit knapp 91,5 Prozent sogar noch höher. Bei der mobilen Nutzung landet due Suchmaschine Baidu mit 5 Prozent aktuell auf dem zweiten Platz. Selbst die Microsoft-Suchmaschine Bing schneidet hier mit einem Marktanteil von nur einem Prozent sehr schlecht ab.
Wissenswerte Fakten zur Suchmaschine Ecosia
Die Suchmaschine der in Berlin beheimateten Ecosia GmbH erschien im Dezember 2009. Sie greift im Hintergrund auf die Datenbanken und Suchergebnisse von Bing zurück. Beliebt ist sie aufgrund der Tatsache, dass die Betreiber einen Teil der über Suchmaschinenwerbung eingespielten Einnahmen an Umwelt- und Klimaschutzprojekte spenden. Davon profitierten beispielsweise das Projekt „The Nature Conservatory“ und der World Wildlife Fond Deutschland. Er erhielt allein von Dezember 2009 bis zum März 2013 die stolze Summe von rund 1,24 Millionen Euro. Inzwischen haben die Spenden der Berliner dafür gesorgt, dass weltweit mehr als 65 Millionen Bäume gepflanzt wurden. Auch beim Betrieb der Server präsentieren sich die Berliner als vorbildlich, denn ihre Server werden mit „grünem Strom“ von Greenpeace Energy gespeist. Allerdings sind die Suchanfragen durch den Rückgriff auf Bing nicht zu hundert Prozent umweltfreundlich, weil Microsoft noch nicht alle Server mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betreibt.